Pflanzen und Tiere | 2
Pia Reimitz, Markt St. Martin
Schopf-Tintling
lat. Coprinus comatus
Familie | Champignonverwandte |
Verbreitung | in Europa heimisch, wächst auf Wiesen und an Wegrändern |
Aussehen | Hut zuerst ei- bis walzenförmig, öffnet sich dann und wird glockenförmig. Wächst meist in Büscheln mit Exemplaren bis zu 20 cm Höhe. Hut und Lamellen sind anfangs rein weiß und lösen sich dann in einer tintenartigen Flüssigkeit auf. |
Nutzung | Gilt jung, solange Hut und Lamellen noch weiß sind, als guter Speisepilz. Haupternte ist der September. |
Besonderheit | Die Aufnahmen erfolgten innerhalb von nur 2 Tagen. Was für ein schönes Sinnbild für Vergänglichkeit … "Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergänglichkeit" - Hermann Hesse |
Herbstzeitlose
lat. Colchicum autumnale
Familie | Zeitlosengewächse |
Vorkommen | in Europa weit verbreitet |
Standort | wächst auf feuchten Wiesen |
Besonderheit | gegenläufiger Rhythmus: die Blätter erscheinen im Frühling, die rosa-violetten Blüten im Spätsommer bis Herbst. Die Blüten haben eine Ähnlichkeit mit herbstblühenden Krokussen. |
Achtung! | alle Pflanzenteile sind stark giftig! Es gibt eine Verwechslungsgefahr mit Bärlauchblättern! |
Gewöhnlicher oder blauer Natternkopf
lat. Echium vulgare
Familie | Raublattgewächse |
Name | Bezieht sich auf die Blütenform. Insbesondere erinnern herausragende Staubgefäße an eine Schlangenzunge. |
Vorkommen | Trockene Ruderalflächen wie z.B. Schutthalden, Schotterfluren oder nicht mehr genutzte Flächen. Aber auch Wegränder, Bahndämme |
Der Natternkopf ist eine sehr gute Bienenweide. Leider wird er am Straßenrand abgemäht. Der Natternkopf ist eine attraktive und sehr genügsame Schönheit. |
Edelkastanie
lat. Castanea sativa
Andere Namen | Maroni, Kestn (hianzisch) |
Familie | Buchengewächse. Die wegen ihrer schönen Blüten („Kerzen“) als Alleebaum beliebte Rosskastanie ist weder verwandt noch zum Verzehr geeignet. |
Vorkommen | beheimatet im Mittelmeerraum. Als mediterraner Vertreter reicht die Edelkastanie aus klimatischen Gründen bis zu uns herauf. |
Nutzung | Das relativ harte Holz findet Verwendung u.a. im Wasserbau, für Möbel, Parkett, … Früchte sind sehr gesund. Sie sind fettarm, haben einen hohen Kohlenhydratgehalt und bestehen aus hochwertigem Eiweiß, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Dienten lange als Grundnahrungsmittel im Mittelmeerraum. Kastanienhonig ist dunkel und von hoher Qualität |
Redewendung | „Für jemanden die Kastanien aus dem Feuer holen“ bedeutet: eine unangenehme Aufgabe für jemanden übernehmen. |
Götterbaum
lat. Ailanthus altissima
Familie | Bittereschengewächse |
Name | An der Basis der Blättchen befinden sich Drüsen, die Nektar absondern. Nektar und Ambrosia war in der griechischen Mythologie Nahrung für die Götter. |
Vorkommen | Stammt ursprünglich aus China. Kam Mitte 18.Jhdt. zunächst als Zierbaum auch nach Europa und breitet sich stark aus. Er sprießt aus jeder noch so kleinen Ritze und ist wildwachsend. |
Besonderheit | Der Ailanthus-Spinner, dessen Raupen vornehmlich Ailanthusblätter fressen, wurde als Seidenlieferant im 19.Jhdt. in Europa eingeführt. Die Kokons liefern die Seide. Die Produktion wurde wegen mangelnden wirtschaftlichen Erfolges wieder eingestellt. |
Anmerkung | Eine Parallele zwischen China und dem chinesischen Götterbaum: Beide weiten ihre Präsenz in Europa aus, mit starker Durchsetzungskraft. |
Schwarzer Holler oder Holunder
lat. Sambucus nigra
Familie | Moschuskrautgewächse. Zu dieser Familie gehört z.B. auch der als Heckenstrauch beliebte Schneeball |
Aussehen | Strauch bis kleiner Baum |
Nutzung | Blüten als Sirup oder Tee, schwarze reife Beeren (gekocht!) als Saft oder als Hollerröster, das Holz eignet sich gut zum Schnitzen |
Wegen seiner vielseitigen Verwendbarkeit wird der Holler, der robust und anspruchslos den menschlichen Wohnstätten folgt, wo er sich auch von selber ansiedelt, in Mythen, Sagen und Märchen verehrt und in Sprüchen gepriesen: „Wenn Du an einem Holunderbaum vorbeigehst, verneige Dich und zieh Deinen Hut.“ Es gibt bei uns auch noch den Roten Holler (sambucus racemosa) und den Zwergholler (sambucus ebulus). Von beiden sind die Beeren ungenießbar. |
Ähriger Blauweiderich
lat. Pseudolysimachion spicatum
Familie | Rachenblütler |
Aussehen | Höhe 15-50 cm; Blütenfarbe: hellblau bis blauviolett |
Vorkommen | Im pannonischen Raum |
Standort | Trockenrasen, Abhänge, Felsen. Im Burgenland gefährdet. Spärliche Reste des Vorkommens gibt’s noch in Landsee; aber der Lebensraum wurde durch Grabungsarbeiten stark reduziert. |
alte Bezeichnungen | Ähriger Ehrenpreis Veronica spicata |
Kornelkirsche
lat. Cornus mas
Andere Namen | Dirndl, gelber Hartriegel |
Familie | Hartriegelgewächse Nicht verwandt mit der Kirsche, die zur Familie der Rosengewächse gehört |
Aussehen | Strauch bis kleiner Baum |
Vorkommen | Auch bei uns im pannonischen Raum |
Standort | sonnige Hänge, lichte und trockene Wälder/Waldränder |
Blüte | Schon Ende Feber noch vor dem Laubaustrieb in kleinen büscheligen goldgelben Dolden. Wegen der frühen Blütezeit wichtige Bienennährpflanze. |
Nutzung | Aus den glänzend roten feinsäuerlichen ( viel Vitamin C ) Früchten macht man ab Mitte August Säfte, Marmeladen, Likör. Schon Hildegard von Bingen spricht von der Heilkraft der Kornelkirsche. Das Holz gehört zu den härtesten Europas und ist ein wertvolles Drechslerholz. |
Schlehe, Schlehdorn
lat. Prunus spinosa
Familie | Rosengewächse |
Verwandte | Zwetschke |
Aussehen | Strauch, bis 3 m hoch |
Standort | sonnige Weg- und Waldränder |
Blüte | Ende März/Anfang April, viele kleine zarte Blüten legen sich wie ein weißer Schleier über Waldränder und Feldraine |
Früchte | kleine kugelige Steinfrüchte, schwarzblau, bläulich bereift, schmecken herb und sauer (Gerbstoffe), Schlehensaft gilt als Kräftigungsmittel |
Die Schlehe zählt zu den wichtigsten Wildsträuchern für Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen und Vögel. |
Wilde Kirsche oder Vogelkirsche
lat. Prunus avium
Familie | Rosengewächse |
Standort | In Mischwäldern und an Waldrändern |
Blüte | Bäume leuchten im April/Mai in prachtvollem Weiß in den Wäldern hervor |
Früchte | schwarzrot, kugelig, etwas mehr als erbsengroß, bittersüß |
Holz | Verwendung für Innenausbau, Möbel und Musikinstrumente |
Die wilde Kirsche ist die Mutter aller Süßkirschen Die Wilde Kirsche gilt als Zeichen der Weiblichkeit, Schönheit, Erotik, Lebensfreude, Fruchtbarkeit |
Schwarze Küchen- oder Kuhschelle
lat. Pulsatilla pratensis
Familie | Hahnenfußgewächse |
Aussehen | im April/Mai nickende schwarz-violette Blüten, ca 20 cm hoch |
Standort | Wiesensteppen |
Verbreitung | sehr selten, stark gefährdet und streng geschützt |
Besonderheit | Das Wappen von Weppersdorf zeigt 2 Kuhschellen. Sie weisen auf das örtliche Vorkommen dieser pannonischen Rarität hin. Leider wird dieses Vorkommen immer mehr dezimiert durch schädliches Eindringen in seinen Lebensraum. |
Wasser- oder Sumpf-Schwertlilie
lat. Iris pseudacorus
Familie | Schwertliliengewächse |
Höhe | ca 50 – 100cm |
Standort | Wassergräben, Teichränder |
Anmerkung | Im Burgenland gefährdet! |
Schmetterlinge
Zitronenfalter
(lat. Gonepteryx rhamni)
Familie: Weißlinge
C-Falter
(lat. Polygonia c-album)
Familie: Edelfalter
Roter Scheckenfalter
(lat. Melitaea didyma)
Familie: Edelfalter
Tagpfauenauge
(lat. Aglais io)
Familie: Edelfalter
Admiral
(lat. vanessa atalanta)
Familie: Edelfalter
Die Metamorphose ist die Verwandlung vom Ei über die Raupe zur Puppe bis zum fertigen Schmetterling.
Jede Raupe braucht ganz bestimmte Pflanzen, um nicht zu verhungern. Brennesseln, Wiesenkräuter und Wildobstgehölze sind für besonders viele Raupen ein Festmahl.
Echte oder eigentliche Brombeere
lat. Rubus fruticosus
Familie | Rosengewächse |
Standort | Strauch wächst an sonnigen Waldrändern |
Verwendung | Früchte (Frischverzehr) sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen und können zu Marmelade oder Säften verarbeitet werden. Aus Blättern wird Tee gemacht. |
Besonderheit | Botanisch ist die Brombeere, die von Ende Juli bis Oktober reift, keine Beere sondern eine Sammelsteinfrucht |
Die Brombeere zählt neben den hier schon erwähnten Kastanien, Kornelkirschen und Maulbeeren zu der von Hildegard von Bingen als uneingeschränkt empfehlenswerten Nahrung |
Weinbergschnecke
lat. Helix pomatia
Familie | Schnirkelschnecken |
Vorkommen | lichte Wälder, Gebüsche; zeigen sich vor allem nach Regen |
Winter | gehen in eine Kältestarre, ziehen sich in ihr Gehäuse zurück und verschließen die Schalenöffnung mit einem Kalkdeckel, der im Frühjahr wieder abgestoßen wird |
Alter | 8 Jahre in freier Natur |
Besonderheiten | - größte heimische Gehäuseschnecke - Weinbergschnecken sind Zwitter und begatten einander gegenseitig - werden zu Nahrungszwecken gezüchtet (z.B. in Stegersbach) |
In Österreich stehen die Weinbergschnecken unter Schutz |
Waldmeister oder wohlriechendes Labkraut
lat. Galium odoratum
Familie | Rötegewächse |
Vorkommen | Laubwälder |
Verwendung | in der Volksheilkunde und zum Aromatisieren von Limonaden, Sirup, Süßspeisen und der Mai-Bowle, auch Waldmeister-Bowle genannt |
Der typische Waldmeisterduft entfaltet sich erst in getrocknetem Zustand. |
Gartengrasmücke
lat. Sylvia borin
Familie | Grasmückenartige |
Name | gra (grau) smücke (schmucken = eng aneinander schmiegen) Der unscheinbare scheue Singvogel duckt/versteckt sich gerne ins/im Gebüsch |
Lebensraum | Gärten, Hecken, Waldränder |
Aussehen | Länge : ca 12 cm, Gewicht: ca 20 g Färbung: Unterseite ist weißbraun, Oberseite ist olivbraun-grau |
Nahrung | Insekten, Spinnen, Beeren |
Fortpflanzung | 4-5 gelblich-weiße Eier mit braunen Flecken werden im Nest ausgebrütet |
Bemerkenswert | Dieser kleine Zugvogel hat sein Winterquartier in Afrika und überfliegt auf dem Weg dorthin die Sahara |
Winterlinde / Sommerlinde
lat. Tilia cordata / Tilia platyphyllos
Familie | Malvengewächse |
Blüte | Im Juni/Juli verströmen sie zarten leicht süßlichen Duft |
Nutzung | Lindenblütentee (bei Erkältungen), Lindenholz ist gut zu bearbeiten (Holzbildhauerei) |
Aussehen | Stattliche Bäume, beliebt als Alleebäume und früher auf fast jedem Dorfplatz. Winter- und Sommerlinde unterscheiden sich nur minimal: Sommerlinde hat u.a. größere beidseits behaarte Blätter. |
1.Strophe des bekannten Volkslieds „Am Brunnen vor dem Tore ...“, Text: Wilhelm Müller (1822), Melodie: Franz Schubert Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum, ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum. Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort. Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immerfort, zu ihm mich immerfort. |
Ringelnatter oder Hausschlange
lat. Natrix natrix
Familie | Nattern |
Aussehen | hell- bis dunkelgrau, typische Hinterkopfzeichnung: 2 gelbe halbmondförmige Flecken, Größe: ausgewachsen ca 1 m |
Lebensraum | Nähe von Gewässern, benötigt Sonnen- und Versteckplätze, überwintert z.B. in Komposthaufen oder Steinhaufen |
Nahrung | überwiegend Amphibien (Frösche, Kröten, Salamander), kleinere Fische und Mäuse |
Besonderheit | Diese häufigste Schlange Österreichs hält sich oft in der Nähe des Menschen auf, für den sie vollkommen ungefährlich ist. Im Volksglauben bringt sie Glück und Segen, bewacht kleine Kinder und schützt Haus und Vieh. |
Wald- oder Pfirsichblättrige Glockenblume
lat. Campanula persicifolia
Name | Pfirsichblättrig, weil die Blätter an lange schmale Pfirsichblätter erinnern |
Familie | Glockenblumengewächse |
Standort | Waldränder, Laubwälder, wärmeliebend |
Aussehen | Staude, wird bis zu 80 cm hoch |
In Österreich kommen 27 verschiedene Glockenblumenarten vor, im Burgenland 10 davon |
Silberreiher
lat. Ardea alba
Familie | Reiher |
Verwandte | Graureiher, Seidenreiher |
Aussehen | Gefieder: weiß; Größe: bis 1m; Flügelspannweite: 190cm; Gewicht: 1 bis 1,5kg; Schnabel: gelb |
Verbreitung | Kosmopolit, zunehmend auch bei uns, brütet im Schilfgürtel des Neusiedler Sees |
Nahrung | Insekten, Amphibien, Fische, Mäuse |
Lebensraum | Feuchtgebiete. Leider werden diese vielerorts durch schädliches Eindringen dezimiert. Immer wenn es um etwas schlecht steht, gibt es dafür einen „Welttag“. So auch seit 1997 den „Welttag der Feuchtgebiete“. Er unterstreicht deren unverzichtbare Rolle als Lebensraum vielfältiger Arten wie auch unseres eleganten grazilen Silberreihers. |
Echter Beinwell
lat. Symphytum officinale
Familie | Raublattgewächse |
Verwandter | Borretsch |
Aussehen | Höhe: 30-60 cm, Blütezeit: Mai bis September, Farbe der Blüten: verschiedene Schattierungen von violett, purpur und auch weiß |
Standort | feuchte Wiesen, Auenwälder |
Verwendung | in der Pflanzenheilkunde als Salbe äußerlich bei Muskel- und Gelenksbeschwerden |
Besonderheit | Angeregt vom Internationalen Rat für Vogelschutz ist der Silberreiher seit 1964 Österreichs Nationalvogel. |
Roter Fingerhut
lat. Digitalis purpure
Familie | Wegerichgewächse |
Aussehen | purpurrot-violette Blüten (in unterschiedlichen Helligkeitsgraden), selten auch weiß, deren charakteristische Form unserem Fingerhut seinen Namen geben |
Standort | sonnige bis halbschattige Waldränder, Waldlichtungen und Kahlschläge; wachsen meist in größeren Gruppen. Blütezeit: Mai bis September |
Achtung | alle Pflanzenteile sind hochgiftig, 2007 war der Fingerhut Giftpflanze des Jahres |
Literaturbezug | im Roman „Der Stechlin“ von Theodor Fontane (1819-1898), einem bedeutenden Vertreter des poetischen Realismus, taucht der Fingerhut als Symbol des nahenden Todes auf |
Tausendguldenkraut
lat. Centaurium erythraea
Familie | Enziangewächse |
Name | leitet sich vom Ausdruck „tausend Gulden wert“ ab und gibt die Bedeutung dieser Pflanze als Heilkraut wieder |
Aussehen | 10 bis 50 cm hoch, hellrote bis kräftig rosarote Blüten, blüht von Juni bis September |
Standort | Waldränder, liebt Wärme und sandige trockene Böden |
Verwendung | wertvolle alte Heilpflanze, wegen enthaltener Bitterstoffe als Tee bei Verdauungsstörungen und Magenverstimmungen |
Das farbenfrohe charmante Kornfeldtrio
Wilder Mohn oder Klatschmohn
lat. Papaver rhoeas
Familie: Mohngewächse
Kornblume
lat. Centaurea cyanus
Familie: Korbblütler
Margerite
lat. Leucanthemum vulgare
Familie: Korbblütler
Standort: Getreidefelder. Leider gehen Ackerwildpflanzen zunehmend verloren.