Pflanzen und Tiere | 1

Pia Reimitz, Markt St. Martin

Speierling

lat. Sorbus domestica

Andere/Regionale Bezeichnungen Aschitzenbaum, Loudibül (hianzisch)
Familie Rosengewächse
Nahe verwandte Pflanzen Vogelbeere, auch Eberesche genannt
Nutzung Holz: Es ist das schwerste aller europäischen Laubholzarten. Es findet Verwendung im Werkzeug- und Musikinstrumentenbau.
Früchte: Marmelade, Schnaps, Obstwein; In der Volksmedizin gegen Durchfall;
Vorkommen Der Speierling ist mittlerweile eine Seltenheit in unseren Wäldern. Früher war er am Bauernhof nicht selten zu finden.
In Markt St. Martin kann man ihn im Hildegard von Bingen-Garten (Mühlweg) finden.
Rote Liste Gefährdet

Frühlings-Knotenblume

lat. Leucojum vernum

Andere/Regionale Bezeichnungen Märzenbecher
Familie Narzissengewächse
Nahe verwandte Pflanzen Schneeglöckchen
Vorkommen Augehölze am Stoober Bach
Rote Liste Gefährdet

Feuersalamander

lat. Salamandra salamandra

Andere/Regionale Bezeichnungen Feuermolch, Erdmolch, Regemolli, Tattermandl
Familie Schwanzlurch aus der Familie der echten Salamander
Lebensraum kühle feuchte Laub-u.Mischwälder, nachtaktiv; tagsüber nach/während Regenfällen zu beobachten,
ernährt sich von Asseln, Käfern, Schnecken, Spinnen, Insekten,
überwintert unterirdisch ab Ende Oktober/Anfang November bis ca Mitte Feber in wasserführenden
Fels-oder Bodenspalten
Besonderheit Wurde zum Leittier des Naturparks auserkoren
Gefährdung Gefährdung droht in Österreich

Stein- oder Bachkrebs

lat. Austropotamobius torrentium

Familie Flusskrebse
Lebensraum naturbelassene kleine kalte Wald- und Wiesenbäche: z.B. im Tessenbach
Bitte nicht mitnehmen oder vom Fundort entfernen!
Eigenschaften Kleinste heimische Flusskrebsart
Körperlänge: bis 12 cm,
Färbung: braun bis oliv
Gefährdung durch Bachregulierungen und Krebspest vom eingeschleppten Amerikanischen Signalkrebs
Literatur Folder, Flusskrebse in Österreich, Manfred Pöckl, Josef Pennerstorfer, Reinhard Pekny.
Broschüre, Flusskrebse im Burgenland, Christian HOLLER, Gerhard WOSCHITZ.

Foto Flusskrebs: Christian Holler

Echter oder gemeiner Wacholder

lat. Juniperus communis

Andere/Regionale Bezeichnungen Kronawett, Kranewitt, Machandel
Familie Zypressengewächse
Vorkommen Föhrenwälder, trockene Hänge
Nutzung "Wacholderbeeren“ sind eigentlich Zapfen, schwarzblau, hell bereift. Finden Verwendung als Gewürz, zum Räuchern, in der Medizin und als Aromageber für Wacholderschnaps und Gin
Besonderheiten/Eigenschaften In Sagen, Märchen und Liedern werden dem Wacholder magische Kräfte zugeschrieben, die ihn als Schutz-und Lebensbaum auszeichnen.
Volksmund: „Vor dem Holunder zieh den Hut, vor dem Wacholder geh in die Knie.“
Gefährdung Im Burgenland gefährdet

Violette Königskerze

lat. Verbascum phoeniceum

Familie Rachenblütler
Verwandte gelbe Königskerzen
Vorkommen Dieses bescheidene pannonische Juwel blüht meist unbemerkt am Straßenrand, z.B. bei der Mariensäule am Heidling.
Besonderheiten/Eigenschaften Im Gegensatz zu den gelben Geschwistern, die bis zu 2m hoch werden, hat sie purpurfarbene
Blüten und wird nur bis 1m hoch.
Gefährdung gefährdet

Weißstorch

lat. Ciconia ciconia

Fabelname Adebar
Lebensraum Eine Storchenfamilie braucht ca 2 ha Feuchtwiesen (Insekten, Frösche, Reptilien, Mäuse) zum Überleben. Die Verknappung solcher Gebiete führt zur Dezimierung der Bestände. Störche kommen im März aus ihrem Winterquartier Afrika und nisten meist jahrelang auf demselben Horst.
Besonderheit Der Storch gilt als Glücksbringer und der Sage nach werden die Kinder vom Klapperstorch gebracht.
Weil der Storch gerne im Burgenland nistet, wird er als das inoffizielle Wappentier des Landes bezeichnet.

Kleines Knabenkraut

lat. Orchis morio

Familie Orchideen
Verwandte Frauenschuh
Vorkommen Diese kleine (10 – 25cm hoch) Orchidee wächst auf trockenen bis wechselfeuchten Magerwiesen an den Ausläufern der Landseer Berge
Gefährdung Gefährdet, streng geschützt

Eisvogel

lat. Alcedo atthis

Lebensraum Eisvögel graben ihre Brutröhren in steile Lehmwände an Bächen und Flüssen. Ihre Nahrung sind vorwiegend Fische, die sie von einer Sitzwarte aus im Sturzflug ertauchen. Jedem, der einmal einen Eisvogel gesehen hat, wird dieser türkis-blau schillernde „fliegende Edelstein“ in Erinnerung bleiben.
Leider konnte ich heuer keinen entdecken an seinem Platz am Stoober Bach (siehe unteres Bild). Das Artensterben macht auch vor St.Martin nicht halt.
Ursachen:
Vernichtung von Lebensraum und/oder
die intensive Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und/oder
der Klimawandel

Türkenbund-Lilie

lat. Lilium martagon

Der deutsche Name erklärt sich aus der Blütenform, die an einen Turban erinnert.
Ein anderer deutscher Name: Goldapfel, wegen der goldgelben Zwiebel.

Wegen ihrer Höhe (40 – 100 cm) zählt sie zu den stattlichsten in Europa heimischen Lilien.
Wächst in Laubwäldern, z.B. oben am Heidriegel.

Geschützt und im Burgenland gefährdet.

Spierstaude

lat. Filipendula ulmaria (alter Name: Spiraea ulmaria)

Anderer Name Mädesüß
Familie Rosengewächse
Standort nährstoffreiche Feucht-und Nasswiesen, an Gräben und Bachufern namentlich am unteren Tessenbach und am Stoober Bach in Verbindung mit der Schwarzerle und dem Sumpf-Storchschnabel. Höhe: 1–1,5m
Verwendung In der Heilkunde u.a. bei grippalen Infekten und Kopfschmerzen

Sumpf-Storchschnabel

lat. Geranium palustre

Familie Storchschnabelgewächse
Verwandte Pelargonie, auch Geranie genannt, im Burgenland Muschkatl. Sehr beliebt als unermüdlich blühender Fensterschmuck.
Standort feuchte Wiesen, Bachufer, Gräben. Siehe auch Spierstaude
Der Name erklärt sich aus der typisch storchschnabelartigen Gestalt der Frucht.
Der bronzefarben schimmernde Käfer heißt Moschusbock.

Wegwarte

lat. Cichorium intybus

Anderer Name wilde Zichorie
Familie Korbblütler
Verwendung Die Wegwarte ist die wilde Stammform für verschiedene Kulturformen wie z.B. den Chicorée-Salat. Die gerösteten Wurzeln dienen als Ersatzkaffee
Obwohl die Wegwarte in ganz Europa verbreitet ist, verdient sie als genügsame himmelblaue-
selten auch weiße-Schönheit an Wegrändern auch im Naturpark Landseer Berge einen Ehrenplatz.

Gottesanbeterin

lat. Mantis religiosa

Name Die in Ruhestellung gefalteten „Hände“ der in senkrechter Körperhaltung „zum Himmel blickenden“ Fangschrecke haben ihr den Namen Gottesanbeterin eingebracht.
Familie Fangschrecken
Lebensraum Ödland, trockenwarme Stellen. Im Zuge des Klimawandels findet eine Ausbreitung dieses ursprünglich aus Afrika stammenden Insekts bis nach Mitteleuropa statt. Trotzdem ist diese Art wegen Lebensraumvernichtung bedroht.
Besonderheit Das Männchen wird nach der Begattung meist vom viel größeren Weibchen verspeist. Das nennt man Kannibalismus

Zyklame

lat. Cyclamen purpurascens

Anderer Name Alpenveilchen
Familie Primelgewächse
Farbe ein ganz gewisses Rotviolett, auch „Zyklam“ genannt
Vorkommen Wächst zahlreich in den Mischwäldern rund um die Ruine Landsee.
Die Zyklame gehört zu den Pflanzen, die die Zugehörigkeit des bergigen Gemeindegebietes von St.Martin zu den Alpen beweisen und als voralpin bezeichnet werden können.
Wenn die Zyklamen blühen - ab August - weiß man, der Herbst ist nah
Die Knolle der Zyklame ist stark giftig.
Sie ist geschützt und im Burgenland gefährdet.

Siebenschläfer

lat. Glis glis

Name Bezieht sich auf den ca 7 Monate dauernden Winterschlaf, den er entweder in einem unterirdischen Schlafbau oder an einem frostgeschützten Platz in einem Gebäude verbringt.
Familie Nagetier aus der Familie der Bilche
Aussehen Ähnelt einem kleinen grauen Eichhörnchen. Hat große schwarze Augen und rundliche Ohren
Lebensraum Laubwälder, Obstgärten oder unter dem Dach. Ist nachtaktiv und schläft untertags, z.B. in Baumlöchern oder in Häusern in Naturnähe.
Nahrung Für den Winterspeck: Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Kastanien und andere Samen.0 Im Sommer: Knospen, Blätter, Rinden, Früchte, Pilze, evtl. Insekten und Vogeleier.
Besonderheit Dieses entzückende, charmante und putzige Tierchen gilt dem Volksglauben nach als guter Geist und Beschützer der Hausbewohner.

Wunderlauch oder Seltsamer Lauch

lat. Allium paradoxum

Verwandte Bärlauch
Vorkommen Tritt in Massenbeständen auf, stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wächst im Tessenbach-Auwald
Eigenschaften Hat den typischen Lauchgeruch und ist essbar

Dunkle Erdhummel

lat. Bombus terrestris

Familie echte Bienen (Apidae)
Verbreitung Gehört zu den häufigsten und größten Hummelarten Europas
Aussehen Schwarz mit 2 gelben Querbinden und einer weißen Hinterleibspitze
Lebensraum Schon ab Feber zu beobachten bei der Suche nach einer geeigneten Stelle ( Erdloch, Mauerloch, . . . ) für ihr Nest. Für ihre Nahrung braucht sie viele nektarreiche Blumen in Nestnähe.
Besonderheit Wird gezüchtet und im Treibhausanbau zur Bestäubung von z.B. Paradeisern eingesetzt.

Ausdauernde Mondviole

lat. Lunaria rediviva

Familie Kreuzblütler
Andere Namen Silbertaler, Silberblatt
Verwandte z.B. Raps
Vorkommen Schluchtwälder, entlang von Bächen (luftfeuchtigkeitsliebend), in Gräben des Pauliberges
Besonderheit Wegen silberglänzend durchscheinender Scheidewand der Samenschötchen als dekoratives Element und für Trockensträuße beliebt.
Selten und im Burgenland gefährdet

Falsche Akazie

lat. Robinia pseudacacia

Familie Schmetterlingsblütler
Name Fälschlicherweise wird die Robinie bei uns Akazie genannt. Burgenländisch: Agazi(-bam)
Vorkommen Vor ca 400 Jahren aus Amerika „eingewandert“. Solche Pflanzen nennt man Neophyten (vgl. Götterbaum, Japanischer Staudenknöterich, Ragweed, . . .). Da sie die heimische Waldflora verdrängt, ist sie nicht uneingeschränkt beliebt.
Nutzung Hartes Holz (z.B.Möbelbau, als Weingartenpfosten/Bagstall), Akazien-Honig, Blüten können wie beim Holunder herausgebacken werden.

Waldgeißbart

lat. Aruncus dioicus

Familie Rosengewächse
Aussehen Staude, bis 2m hoch
Vorkommen Berg-Laubwälder. Bei uns in Landsee. Im Gemeindegebiet von St. Martin wachsen sowohl alpine (im Westen) als auch pannonische (im Osten) Pflanzenarten. Der Waldgeißbart ist ein alpiner Vertreter.

Maulbeerbaum

lat. Morus

Vorkommen Ursprünglich in China beheimatet hat sich der Maulbeerbaum seit der Römerzeit bis Europa ausgebreitet.
Nutzung Früchte sind süß und gesund.
Besonderheit Der Maulbeerbaum ist Futterpflanze für die Seidenraupe. In Österreich unter Maria Theresia kultiviert, um von den teuren Seidenimporten aus China unabhängig zu werden. Später, in den 1930er Jahren, gewinnt der Maulbeerbaum durch den Bedarf an Fallschirmseide im 2.Weltkrieg neuerlich an Bedeutung.

Heidelbeere

lat. Vaccinium myrtillus

Andere Namen Blaubeere, Schwarzbeere, Hoabbiar (hianzisch)
Familie Heidekrautgewächse
Vorkommen Dieser ca 10-50 cm hohe Zwergstrauch wächst als alpines Element in den Wäldern der Landseer Berge.
Nutzung Aromatische Beeren z.B. für Marmelade. In der Volksheilkunde werden die getrockneten Beeren gegen Durchfall eingesetzt.

Goldglänzender Rosenkäfer

lat. Cetonia aurata

Familie Blatthornkäfer (lat. Scarabaeidae)
Verbreitung fast ganz Europa
Aussehen Körperlänge: 14 – 20 mm
Farbe: grünlich-golden schimmernd
Lebensweise Die Larven (Engerlinge) leben in morschem Holz und im Kompost und ernähren sich von verrottenden Pflanzenteilen. Die Käfer saugen süße Pflanzensäfte und fressen zarte Blütenteile.
Besonderheit Der Käfer war Insekt des Jahres 2000, u.a. wegen seiner wichtigen Rolle als Humusbildner (Kompost) und Blütenbestäuber. Er steht unter Schutz.